Jahreshauptversammlung 2019 – FF Thonhausen-Schönhaide

Ganz automatisch richten wir nun unsere Gedanken auf die vielen freiwilligen Übungsleiter in den Sportvereinen, Helfer in Krankenhäusern, Seelsorger in Hospizen, Organisatoren der Armenküche, an Helfer in Not und Katastrophe oder ähnlich freiwillige Unterstützer unserer Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund scheint es beinahe absurd, dass diejenigen die bereits viel Zeit für jene wichtigen Organisationen opfern auch noch Rechenschaft über deren jährliches Schaffen ablegen sollen. Vielerorts werden die Jahreshauptversammlungen zu Beginn eines jeden Jahres traditionell hierfür genutzt. Auch die Mitglieder im Vorstand der FFW Thonhausen / Schönhaide luden alle Kameraden, Vertreter der Partnerwehren und des Kreisfeuerwehrverbandes, sowie Gemeinderat und Bürgermeister im Januar 2019 zur Jahreshauptversammlung. 

Ortsbrandmeister M. Franke lies zunächst das Jahr 2018 Revue passieren. Er machte deutlich, dass das Aufgabenspektrum der Feuerwehr in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist. Neben dem eigentlichem Schutz der Gemeinde und deren Bürger scheint die Einsatzbereitschaft der Kameraden auch vermehrt zweckendfremdet beansprucht zu werden. Zudem werden durch verschiedene politische Richtlinien und Gesetzänderungen zusätzliche Aufgaben geschaffen. 

Die im Mai 2018 in Kraft getretene DSGVO (Datenschutzverordnung) sollte wie in vielen anderen ehrenamtlichen Vorständen viel Zeit beanspruchen. „In Summe beschäftigten wir uns 2 volle Wochen damit“, so Ortsbrandmeister M. Franke. Zeit die an anderer Stelle nicht eingespart werden konnte. Schließlich, so machte Kamerad Franke deutlich, zeigten auch die 9 Einsätze aus dem Jahr 2018 wieder, dass ein wachsendes Spektrum an Aufgaben auch die Ausbildungen und Schulungen der Kameraden vielschichtiger werden lässt. Für letzteres war in den letzten 20 Jahren Kamerad K. Schnelle verantwortlich. Er möchte diese verantwortungsvolle Aufgabe nun an Kamerad J. Neidel weitergeben. Als Dank für die vielen Arbeitsstunden ließ man das Wirken und Schaffen von Kamerad K. Schnelle mit einer sehr persönlichen Laudation Revue passieren. Ebenfalls geehrt wurden drei Kameraden für 60 Jahre treue Verdienste in der Wehr. Dem ehemaligen Kommandant der Schönhaider Wehr, welcher maßgeblich am Zusammenschluss der Thonhäusner und Schönhaider beteiligt war, wurde für 70 Jahre treue Dienste im Kreis der Kameraden gedankt. H.-G. Götze erhielt hierfür das große Brandschutzabzeichen am Bande. 

Gespannt war man wie jedes Jahr auch auf den Bericht von Jugendwart A. Jung. Seine Arbeit sorgt seit Jahren für konstante Zahlen bei den Kameraden der Einsatzabteilung. Mit viel Freude, Spaß und persönlichem Arrangement gelingt es immer häufiger Heranwachsende für den Dienst in der Feuerwehr zu begeistern. Seit letztem Jahr bekommt er hierfür zusätzlich Unterstützung von R. Jäckel und P. Lokotsch, einem Kameraden der Vollmershainer Wehr. Höhepunkte des Jahres waren neben dem traditionellen Zeltlager in Pahna, dem Besuch einer Feuerwehr, der Sommerrodelbahn und die Teilnahme an verschiedenen Wettkämpfen ein Berufsfeuerwehrtag. Hierfür trafen sich die 11 jüngsten Mitglieder unserer Wehr um gemeinsam zu bauen, kochen, aufräumen und lernen. In kleinen Grüppchen wurden alle alltagsrelevanten Aufgaben erledigt. Immer wieder erklang aber unverhofft die Sirene der Feuerwehr. Für alle Jungkameraden hieß es dann schnell umziehen, ausrücken und nach einem erfolgreichen Abschluss des Einsatzes die Bereitschaft der Ausrüstung für einen weiteren Notfall wieder herstellen. Um auch in Zukunft auf die Unterstützung aus den Reihen der Jugend bauen zu können, wurde ein zeitaufwendiges Bauvorhaben ins Leben gerufen. Bis März 2019 soll dieses abgeschlossen werden und hierdurch den jüngsten der Wehr ein eigener Raum zu Verfügung stehen. 

„Heutzutage ist es nicht mehr einfach jemanden fürs Ehrenamt begeistern zu können!“, wusste Kamerad J. Saalbach von der Partnerwehr aus Illingen zu berichten. Gerade aus diesem Grund scheint es unerlässlich den vielen Helfern und Unterstützern immer wieder Dank auszudrücken. Sei es für das direkte Mitwirken am Gelingen der Wehr wie etwa bei K. Schnelle oder H.G. Götze, durch Unterstützung bei Umbaumaßnahmen oder technischer Unterstützung durch Firmen der Gemeinde oder aber aufgrund der Zeit die man freiwillig opfert wie bei Gemeinderatsmitgliedern und Bürgermeister. So war man sich letztlich einig, dass eine Jahreshauptversammlung neben Rechenschaftsberichten, Wahlen oder statistischen Auswertungen hierfür der richtige Rahmen sei. Und während es nach der Versammlung für alle Anwesenden eine Stärkung gab, nutze der neu in die Reihen der Wehr aufgenommene Kamerad F. Wittkowski die Zeit, um sich bereits 10 Minuten nach Versammlungsende in seiner neu erhaltenen Ausgangsuniform zeigen zu können.

(Autor: Schriftführer Thomas Kurkowsky / Bilder: Dieter Bürger)